NIOSH

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Die Unterregisterkarte NIOSH ermöglicht die automatische Bewertung von Vorgängen der Lastenhandhabung mithilfe der NIOSH-Hebeformel (Waters et al., 1994). Zur Bewertung werden das Lastgewicht sowie verschiedene Ausführungsbedingungen, wie z.B. Aufnahme- und Ablagehöhe und –distanz betrachtet.

Im Ergebnis können ein Last-Index zur Einschätzung der physischen Belastung bei der Tätigkeit sowie ein für die Tätigkeit empfohlenes maximales Lastgewicht ausgegeben werden. Dabei kann der Lastindex als Risikobewertung für einzelne Tätigkeiten (LI = Lifting Index) oder zusammengesetzt für alle Tätigkeiten des Arbeitenden (CLI = Composite Lifting Index) berechnet werden. Die Risikoeinschätzung mit dazugehöriger Handlungsempfehlung für entsprechende Lastindex-Werte kann in folgender Tabelle eingesehen werden:

 

Last-Index (LI/CLI)

Risikoeinschätzung

Handlungsempfehlung

LI <= 1,0

Sehr niedriges Risiko

Keine Umgestaltung bei gesunden Beschäftigten notwendig.

1,0 < LI <= 1,5

Niedriges Risiko

Fokus auf Tätigkeiten mit niedriger Frequenz bei hoher Lastanforderung sowie extreme Körperhaltungen legen. Maßnahmen zur Senkung des LI in Betracht ziehen.

1,5 < LI <= 2,0

Moderates Risiko

Umgestaltung der Tätigkeit und des Arbeitsplatzes mit nachfolgender Effektivitätsanalyse zur Reduktion des LI wird empfohlen.

2,0 < LI <= 3,0

Hohes Risiko

Umgestaltung der Tätigkeit wird mit hoher Priorität empfohlen.

LI > 3,0

Sehr hohes Risiko

Unmittelbare Umgestaltung der Tätigkeit wird mit höchster Priorität empfohlen.

 

Die NIOSH-Formel zur Bewertung von Hebevorgängen sollte nicht angewandt werden, wenn…

...mit einer Hand gearbeitet wird.

…länger als 8 Stunden gearbeitet wird.

…sitzend oder kniend gearbeitet wird.

…an einem beengten Arbeitsplatz gearbeitet wird.

…instabile Objekte (wie z.B. Eimer oder Behälter mit Flüssigkeiten) gehandhabt werden.

…die Last für mehr als 2 Schritte zwischen Aufnehmen und Platzieren getragen wird.

…während der Tätigkeit gezogen oder geschoben wird.

…mit Schubkarren oder Schaufeln gearbeitet.

…in sehr schneller Geschwindigkeit gearbeitet wird (schneller als 76 cm/s).

…mit sehr heißen oder kalten Objekten oder in extremen Temperaturen gearbeitet wird.

…mit ungünstigen Trittbedingungen gearbeitet wird (z.B. hohes Risiko für Ausrutschen oder Fallen).

…die Last beim Handhaben mehr als 5 s lang gehalten wird.

…die gehobene Last eine horizontale Distanz zum Mittelpunkt zwischen den Knöcheln einnimmt, die größer als 63 cm ist.

…die gehobene Last eine vertikale Distanz zum Boden einnimmt, die größer als 175 cm ist.

…der Asymmetrische Winkel bei der Lastenhandhabung über 135° liegt.

…oberhalb einer maximalen Frequenz, die von der vertikalen Position des Objekts und der Dauer des Hebens abhängt, gearbeitet wird. Im emaWD wird dies automatisch berechnet und eine Überschreitung der maximalen Frequenz resultiert in einem irrelevanten Lastfall mit einer entsprechenden Warnmeldung.